03.10.2023 05:00 – Thomas Angeli
Die eidgenössischen Parlamentarierinnen und Parlamentarier werden transparenter. Dies zeigt die aktuelle Transparenzliste von Lobbywatch. 56 Prozent aller Wiederkandidierenden geben an, wie viel sie mit Mandaten in Unternehmen und Verbänden verdienen.
56 Prozent aller eidgenössischen Parlamentarierinnen und Parlamentarier, die bei den Wahlen vom 22. Oktober erneut für einen Sitz im Parlament kandidieren, deklarieren gegenüber Lobbywatch ihre Einkünfte (hier finden Sie die Liste). Auf Anfrage der Transparenzplattform gaben 117 von 208 Wiederkandidierenden detailliert an, wie viel sie mit ihren Tätigkeiten in Verwaltungsräten, Verbandsgremien oder Beiräten verdienen. Vor den Wahlen 2019 deklarierten nur 33 Prozent ihre Einkünfte.
Gemäss Parlamentsgesetz sind die Mitglieder der eidgenössischen Räte nicht verpflichtet, ihr Einkommen anzugeben. Sie müssen einzig deklarieren, ob ein Mandat bezahlt ist oder nicht. Lobbywatch.ch ist somit die einzige Plattform, auf der diese Einkünfte dokumentiert sind. Nicht in die Auswertung eingeflossen ist die berufliche Tätigkeit, wenn also Parlamentsmitglieder den Lohn ihrer Erwerbsarbeit nicht offenlegten.
Lobbywatch hat die Angaben nach verschiedenen Kriterien ausgewertet. Die wichtigsten Erkenntnisse (mit Links zu den Grafiken):
Für Lobbywatch zeigt die aktuelle Auswertung, dass die Schweizer Politik endlich auf dem richtigen Weg ist in Sachen Transparenz. «Diese Veränderung gegenüber den Wahlen 2019 ist erfreulich», sagt Otto Hostettler, Co-Präsident von Lobbywatch. «Allerdings braucht es zwingend eine gesetzliche Regelung, damit alle Ratsmitglieder ihre Einkommen deklarieren müssen, wie dies auch die Staatengruppe gegen Korruption des Europarats (Greco) schon lange fordert.»