24.10.2019 20:22 – Thomas Angeli
Das neue Parlament wird transparenter. Möglich machen dies – hoffentlich – nicht nur die neu gewählten Politikerinnen und Politiker. Denn nun gibt es die Informationen von Lobbywatch dank einer kleinen Browser-Erweiterung auch direkt auf den grossen Schweizer Newsportalen.
Ein Vorstoss hier, eine Stellungnahme da: Nationalräte und Ständerätinnen sind in den Schweizer Medien täglich präsent. Oftmals ist dabei zu wenig deutlich, welche Interessen sie eigentlich vertreten. Warum etwa setzt sich Lorenz Hess für Krankenkassen ein? Weshalb verteidigt Alois Gmür die Getränkebranche? Was hat es mit den Vorstössen von Maya Graf zum Mercosur-Abkommen auf sich? Wer das wissen will, findet auf lobbywatch.ch Antworten. Bisher mussten aber auch Leserinnen und Leser von Online-Newsportalen ständig zwischen Artikel und lobbywatch.ch wechseln, um die tieferen Gründe für das Engagement der Politikerinnen und Politiker zu recherchieren.
Jetzt lancieren wir eine technische Neuerung: Der Datenjournalist Paul Ronga von der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» hat eine Erweiterung (Addon) für die Desktop-Versionen der populären Browser Firefox und Chrome programmiert. Sobald die Erweiterung installiert ist (siehe unten), erscheinen die Namen der erwähnten Ratsmitglieder in einem Artikel fett. Mit einem Klick erscheint ein Fenster, das – basierend auf den Daten von lobbywatch.ch – direkt die Interessenbindungen der Politiker anzeigt. Ein weiterer Klick öffnet ein neues Fenster mit den detaillierten Angaben von Lobbywatch. Das Addon funktioniert mit praktisch allen grossen Schweizer Newsportalen, darunter blick.ch, tagesanzeiger.ch, srf.ch, beobachter.ch, letemps.ch.
Für die Transparenz in der Schweizer Politik ist dies ein riesiger Schritt. Während die Interessenbindungen auf der offiziellen Website des Parlaments nach wie vor nur schwer aufzufinden sind, legt Lobbywatch dank dieses Addons nun die Verbindungen von Ratsmitgliedern zu Verbänden, Organisationen und Unternehmen erstmals direkt auf News-Websites offen. Leserinnen und Leser können sich damit direkt ein Bild über die Interessen hinter einem Vorstoss oder einer Stellungnahme einer Politikerin oder eines Politikers machen.
Das Addon lässt sich mit ein paar wenigen Klicks im Browser installieren. Hier geht es zu den Erweiterungen in Firefox und Chrome. Sollten Sie danach trotz installiertem Addon die Namen der Politikerinnen und Politiker auf Newsportalen nicht sehen, so laden Sie einfach die entsprechende Seite neu.
Für alle Programmierer oder alle Medien, auf denen das Lobbywatch-Addon noch nicht läuft: Der entsprechende Code ist Open Source und auf GitHub zu finden.